Gesunde Ernährung: Schlüssel zu einem längeren Leben
Eigentlich wissen wir es alle: Pommes, Süßigkeiten oder Softdrinks sind nicht gut für uns. Trotzdem ziehen uns gerade die fetten, salzigen und süßen Speisen magisch an – und es ist auch völlig in Ordnung, sie ab und zu in den Speiseplan einzubauen. Wichtig ist, was unterm Strich auf deinem Teller landet. Eine Studie der Universität Bergen (Norwegen), basierend auf Daten der renommierten britischen Forschungs-Datenbank UK Biobank, hat jetzt die lebensverlängernden Auswirkungen einer gesünderen Ernährung gezeigt.
Länger leben durch gesunde Ernährung? Kann es so einfach sein? Die repräsentative Studie, die die Ernährungsgewohnheiten von 465.000 Teilnehmenden untersucht hat, kommt zu einem ziemlich beeindruckenden Ergebnis: Die Forschenden konnten eine Verlängerung der Lebenserwartung um rund 9 Jahre nachweisen – das gilt für Erwachsene, die von einer ungesunden Ernährung auf die im britischen Eatwell Guide empfohlenen Richtlinien umsteigen.
Gesund oder ungesund – was heißt das genau?
Die Empfehlungen des Eatwell Guide zu Ernährung basieren auf einer Handvoll einfachen Prinzipien: 5 Portionen Obst und Gemüse täglich, Kohlenhydrate bevorzugt als Vollkornversion, dazu Hülsenfrüchte, mageres Fleisch und fetter Fisch, und wenige fettarme Milchprodukte. Salz und gesättigte Fettsäuren sollten nur sparsam eingesetzt werden. Das klingt eigentlich gar nicht so kompliziert – aber laut Datenlage halten sich gerade einmal 0,1% der britischen Erwachsenen an den Guide.
Nach Bereinigung der Daten und Parameter konnte die Forschungsgruppe um Prof. Lars Fadnes zeigen, dass die Lebenserwartung eines 40-jährigen Mannes um durchschnittlich 8,9 Jahre steigt, wenn er den Ernährungsempfehlungen folgt. Für eine gleichaltrige Frau sind es 8,6 Jahre. Aber selbst ein 70 Jahre alter Mensch – und das ist eine wirklich erfreuliche Nachricht – kann mit dieser Ernährung seine Lebenserwartung noch um rund 4 Jahre erhöhen.
Welche Lebensmittel haben den stärksten Einfluss auf die Lebenserwartung?
Die Forschenden haben sich darüber hinaus mit dem Einfluss der verschiedenen Nahrungsmittelgruppen beschäftigt und wollten wissen, welche davon die größten Auswirkungen auf die errechnete Lebenserwartung hatten. Kurz gesagt: Wer viele Vollkornprodukte und Nüsse isst und weitgehend auf rotes Fleisch und Softdrinks verzichtet, bedient damit bereits die richtigen “Hebel” für seine Gesundheit, denn diese Maßnahmen scheinen sich größten Einfluss auf das Gesamtsterberisiko zu haben.
Mit einer (natürlich kleinen) Prise Salz sollte man diese Ergebnisse aber immer betrachten, stellen auch die Forschenden fest – denn aktuell folgen so wenige Menschen den Richtlinien des Eatwell Guides, dass die Datenlage für die “Gesund-Esser” weniger robust ist als die der “Ungesund-Esser”. Dennoch fordert die Studie ganz klar bevölkerungsübergreifende und langfristige Maßnahmen, um die Ernährung der Briten zu verbessern.
Auch sozioökonomische Faktoren spielen eine Rolle
Ist gesunde Ernährung eher ein Thema der wohlhabenderen Schichten? Das gibt die Sprecherin der British Dietetic Association, Dr. Linda Patel, zu bedenken: Sie weist darauf hin, dass die Vorteile einer gesunden Ernährung zwar allgemein bekannt seien, aber die tatsächliche Auswahl der Lebensmittel stark vom sozioökonomischen Status beeinflusst wird.
"Wir wissen, dass Bohnen und Linsen nicht unbedingt teuer sind, aber aus irgendeinem Grund verwenden die Leute sie nicht. Warum verwenden die Menschen sie nicht? Was sind die Hindernisse? Solche Fragen müssen wir uns stellen, um zu verstehen, wie wir diese Forschungsergebnisse in die praktische Politik umsetzen können”, unterstreicht Dr. Patel.
Vielleicht könnte man es so zusammenfassen: Es reicht nicht, Empfehlungen für gesunde Ernährung aufzustellen – man muss diese Empfehlungen auch so aufbereiten, dass sie für alle Menschen erschwinglich und gut umsetzbar sind.
Kleine Schritte für jeden Tag
Wenn du bisher zum Team “Franzbrötchen” gehört hast und dich jetzt fragst, wie du deine Ernährungsgewohnheiten von heute auf morgen umstellen sollst, können wir dich beruhigen: Das musst du gar nicht. Statt strenge Regeln aufzustellen, an die du dich dann sowieso nicht hältst, fang doch lieber kleiner an. Vielleicht legst du beim nächsten Einkauf Vollkornpasta in deinen Wagen. Oder führst vegetarische Wochentage ein. Oder nimmst dir als Snack für unterwegs Nüsse statt Schokoriegel mit. Und sobald du einen Schritt in deiner Routine verankert hast, nimmst du dir den nächsten vor. Du kannst dir sicher sein: So kommst du auch als Ziel.
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