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Stevia unter der Lupe: Mythen, Fakten & Wissenschaft

Steviosid Glycosid aus den Blättern der Steviapflanze

Stevia gilt seit Jahren als beliebte Alternative zu Zucker. Dennoch bleibt eine gewisse Skepsis bestehen. Immer wieder tauchen Berichte über mögliche Nebenwirkungen auf. Doch wie viel davon ist tatsächlich wissenschaftlich belegt? Ein nüchterner Blick auf die Fakten zeigt, dass die Bedenken weitgehend unbegründet sind. Entscheidend für eine sachliche Bewertung möglicher Risiken ist die Dosierung. Viele der diskutierten Effekte treten erst bei extrem hohen Mengen auf, die im Alltag kaum erreicht werden. Studien, die gesundheitliche Gefahren nahelegen, basieren häufig auf unrealistischen Szenarien oder Tierversuchen mit Überdosierungen. Für den normalen Konsum sind sie daher nicht relevant.

Was ist Stevia eigentlich?

Stevia, genauer gesagt Stevia rebaudiana, ist eine Pflanze aus Südamerika, deren Blätter von Natur aus eine intensive Süße besitzen. Verantwortlich dafür sind sogenannte Steviolglykoside, insbesondere Steviosid und Rebaudiosid A. Im Unterschied zu synthetischen Süßstoffen wie Aspartam oder Sucralose werden Steviolglykoside im Körper zu Steviol abgebaut und weiterverarbeitet.

Gesundheitliche Wirkungen. Zuckerersatz mit Vorteilen?

Stevia wird oft als gesündere Alternative zu Zucker beworben, insbesondere für Diabetiker oder Menschen, die ihren Zuckerkonsum reduzieren möchten. Tatsächlich zeigen Studien, dass Stevia selbst den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst. Das unterscheidet es von einigen künstlichen Süßstoffen.

Ein umstrittenes Thema ist die Wirkung auf die Darmflora. Untersuchungen legen nahe, dass alle nicht-nutritiven Süßstoffe, also auch Stevia, leichte Veränderungen in der mikrobiellen Zusammensetzung des Darms bewirken können. Doch ob diese langfristige gesundheitliche Folgen haben, ist unklar.

Gibt es gesundheitliche Risiken?

Ein immer wieder diskutierter Punkt ist die potenzielle Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit durch hohe Stevia-Dosen. Einige Tierversuche deuten auf eine reduzierte Fruchtbarkeit hin. Allerdings sind diese Ergebnisse nicht einheitlich und lassen sich auf normale Konsummengen nicht übertragen. Ähnliches gilt für die Diskussion um mutagene Effekte. Zwar gab es vereinzelt Spekulationen, doch die Bewertungen internationaler Wissenschaftler und Aufsichtsbehörden sind eindeutig. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und die US-amerikanische FDA haben Stevia als sicher eingestuft. Die tolerierbare Tagesdosis liegt bei 4 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Eine Menge, die in der Praxis kaum erreicht wird.

Wie belastbar sind die Studien zu Stevia?

Viele alarmierende Schlagzeilen basieren auf Beobachtungsstudien, die methodische Schwächen aufweisen. Eine groß angelegte französische Studie etwa stellte einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von künstlichen Süßstoffen, darunter auch Stevia, und einem leicht erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen fest. Doch solche Studien zeigen lediglich Korrelationen, keine Kausalzusammenhänge. So könnte der höhere Süßstoffkonsum auch mit anderen Faktoren einhergehen. Beispielsweise mit einer insgesamt ungesünderen Lebensweise oder weniger Bewegung. Zudem war der Anteil der betroffenen Personen in der untersuchten Kohorte äußerst gering.

Tierversuche, die Fruchtbarkeitsprobleme in Verbindung mit Stevia nahelegen, wurden mit unrealistisch hohen Dosen durchgeführt. Diese Mengen liegen weit über dem, was ein Mensch konsumieren würde. Internationale Bewertungen sind hier klar. Stevia ist sicher. Dennoch sorgen missverständliche Berichterstattung und eine generelle Skepsis gegenüber Süßstoffen immer wieder für Verunsicherung.

Die richtige Dosierung. Wie viel ist unbedenklich?

Stevia wird in der Regel nach Geschmack dosiert. Eine feste Empfehlung gibt es nicht. Dennoch existieren toxikologische Obergrenzen. Die geschätzte maximale tägliche Aufnahmemenge beträgt etwa 8 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Für eine Person mit 68 kg entspricht das rund 540 mg pro Tag. Ein Wert, der innerhalb der empfohlenen Höchstgrenzen liegt und antioxidative sowie entzündungshemmende Effekte ermöglicht, ohne toxische oder fruchtbarkeitsbeeinträchtigende Wirkungen hervorzurufen. Langzeitstudien mit einer täglichen Stevia-Einnahme von bis zu 1,5 g zeigen zudem keine gesundheitlichen Nachteile.

Die wissenschaftliche Evidenz ist eindeutig

Die wissenschaftliche Evidenz spricht klar für die Sicherheit von Stevia als Zuckerersatz. Wer es in moderaten Mengen konsumiert, muss weder um seine Darmflora noch um mögliche Langzeitfolgen besorgt sein. Die Bedeutung der Dosierung wird dabei oft unterschätzt. Viele Studien, die mögliche Risiken identifizieren, arbeiten mit Mengen, die in keinem Verhältnis zum realistischen Konsum stehen. Ein Beispiel. Die Stevia-Dosen, die in Tierversuchen zu Fruchtbarkeitsproblemen führten, entsprächen beim Menschen dem Verzehr von mehreren hundert Stevia-Süßstofftabletten täglich.

Ein vollkommen unrealistisches Szenario. Ähnliches gilt für andere Lebensmittel. Selbst Wasser kann in extremen Mengen toxisch sein. Auch vermeintlich harmlose Substanzen wie Salz oder Koffein sind in hohen Dosen gesundheitsschädlich. Dennoch stehen sie nicht unter dem gleichen Verdacht wie Stevia. Wer sich von alarmistischen Schlagzeilen verunsichern lässt, sollte daher eines bedenken. Wissenschaftliche Studien müssen immer im Kontext ihrer Methodik und Dosierung betrachtet werden. Nach aktuellem Stand der Forschung gibt es keinen Grund zur Sorge. Ein normaler Stevia-Konsum ist gesundheitlich unbedenklich.

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